766 Millionen € betrugen laut Nielsen 2010* die Werbeausgaben für Arzneimittel in Deutschland. Davon flossen über 91% in TV-Spots (57%) und in die Anzeigenwerbung der Publikumspresse (34,3%). Insgesamt stellt dies eine stolze Summe dar. Man sollte nun meinen, dass diese unglaublichen Werbebudgets sehr gezielt mit dem Wissen um deren Wirkungsgrad in den genutzten Kanälen eingesetzt werden. Zu meiner Überraschung…..
….oder besser gesagt zu meinem Entsetzen ist dem aber nicht so! Laut McKinsey und der Organisation Werbetreibende & Markenverband stellt sich in deren Analyse nun heraus, dass nur 15% der Marketingentscheider ein genaues Verständnis davon besitzen, welchen Werbewirkungsbeitrag ihre Werbung, ihre Anzeige oder ihr Spot haben. (Horizont 1.11.2012)

Hmmm – ist der Print-Werbeauftritt der OTC-Arzneimittel denn vielleicht besser? Gigantische 262.738.000 € wurden hier 2010 für Arzneimittel allokiert. Mein persönliches Highlight war ein umfangreicher Artikel über Wechseljahresbeschwerden in einem hochklassigen Wochenmagazin. Die OTC-Phyto-Arzneimittel wurden kritisch in der Wirksamkeit beschrieben. Zu Unrecht, wie ich meine! Aber das Schlimmste daran war, dass neben dem Verriss die 1/2 Anzeigenseite 4c des OTC-Phyto-Arzneimittels prangte. Bitte lassen Sie der Redaktion doch im Rahmen Ihrer PR-Arbeit handfestes Studienmaterial, das es bei dem beschriebenen Beispiel ja gibt, zukommen. Leisten Sie, am besten bei einem Redaktionsbesuch mit einem Experten/In der jeweiligen Indikation an der Seite, Überzeugungsarbeit mit Fakten. Das mag zwar ein Marathon sein, aber der ist sein Geld wert.
* https://www.nielsen.com/content/dam/corporate/de/Deutsch/downloads/2011/Nielsen-D2011-internet.pdf